Die Gefahr kommt per Post oder mit dem Paketdienst: Immer wieder versuchen Kriminelle, Unternehmen mit Paket- oder Briefbomben zu erpressen. Der BVSW bietet deshalb am 26. November 2020 eine Präsenzschulung zu dem Thema an. Hier geht es auch um Anzeichen, mit denen sich gefährliche Sendungen bereits von außen als solche erkennen lassen.
„Seit Beginn der Corona-Pandemie sind viele Mitarbeiter im Home-Office. In ihren eigenen vier Wänden rechnen sie kaum damit, eine Brief- oder Paketbombe zu erhalten,“ sagt BVSW Geschäftsführerin Caronline Eder. „Deshalb sollten Unternehmen gerade in dieser Zeit ihre Mitarbeiter für gefährliche Postsendungen sensibilisieren.“
Mit Paketen und Briefen lassen sich relativ einfach gefährliche Sendungen in ein Unternehmen bringen. Diese Tatsache nutzen Kriminelle immer wieder für Erpressungen. Erst Ende letzten Jahres gab es einen Fall, bei dem es glücklicherweise nur bei der Drohung blieb: Erpresser forderten von einem bekannten Suppenhersteller eine halbe Million Euro, andernfalls würden sie dem Unternehmen eine Briefbombe zusenden. Mitarbeiter könnten so zu Schaden kommen, ebenso wie das Image des Unternehmens. Doch immer wieder folgen den Drohungen Taten.
Da seit Beginn der Corona-Pandemie die Zahl der versendeten Pakete steil angestiegen ist, fallen verdächtige Sendungen noch weniger auf. Mit der kommenden Weihnachtszeit ist mit einer weiteren Zunahme der Paketsendungen zu rechnen.
Die Schulung erläutert, welche äußeren Hinweise auf Briefen oder Paketen auf einen gefährlichen Inhalt schließen lassen. Ist eine Adresse beispielsweise falsch platziert, so könnte ein Täter sie erst nach dem Verpacken angebracht haben und wollte dabei bestimmte Bereiche eventuell nicht mehr berühren. Ist ein Paket im Verhältnis zu seiner Größe ungewöhnlich schwer, so kann auch das ein Hinweis auf gefährliches Material, wie beispielsweise Nägel oder Metallsplitter sein. Außerdem sind Briefbomben dicker als normale Sendungen, weil sie Zünder und explosives Material enthalten.
Zudem erfahren die Schulungsteilnehmer, wie sie sich richtig verhalten, wenn sie eine verdächtige Postsendung empfangen haben. Die Betroffenen sollten Ruhe bewahren und den Gegenstand nicht mehr berühren, also auch nicht schütteln, abtasten oder knicken. Die Sendung darf auch keiner extremen Temperaturschwankung ausgesetzt, angefeuchtet oder in ein Behältnis gepackt werden. Das könnte unter Umständen die Sprengkraft bei einer Explosion erhöhen. Auf jeden Fall gilt es, die Gefahrenstelle, also das Büro oder das Gebäude, sofort zu verlassen und die die Polizei zu verständigen.
Die Schulung findet unter Anwendung der aktuellen Hygieneauflagen als Präsenzveranstaltung statt.